
Ich wollte doch einfach nur nochmal von vorn anfangen, die alten Zeiten vergessen, sie für immer hinter mir lassen. Das wollte ich immer. Aber manchmal kommt es mir wie ein Verrat an meinen eigenen Gefühlen vor. Sie haben mich so lange Zeit begleitet, ich habe mich so sehr an ihnen festgehalten. Und jetzt? ich höre deinen Namen, sehe alte Bilder von uns beiden und ... nichts passiert. Es ist, als wäre diese Zeit ausgelöscht, als wäre das alles nie passiert. Ich weiß noch wie schlimm es in den ersten Monaten war, wie oft ich einfach nur genau diesem Moment entgegen gefiebert habe um Dich zu vergessen, um alles zu vergessen. Ich konnte es nicht einmal ertragen, wenn jemand Deinen Namen sagte. Jetzt kann ich an das alles zurückdenken ohne das Gefühl zu haben, etwas verloren zu haben. Eigentlich habe ich ja sogar etwas gewonnen. Ich habe gelernt, vorsichtiger zu sein. Wie wichtig gute Freunde sind. Und, dass Vertrauen Zeit braucht. Wenn ich mein Vertrauen in einen Menschen investiere, dann gibt es dafür schon einen sehr guten Grund. Allerdings ist es jetzt nicht mehr blind, sondern überlegt. Es gibt keine 2. Chancen. Die kann es eigentlich auch gar nicht geben. Ist das Vertrauen einmal weg, kann es nie mehr komplett wieder aufgebaut werden wie beim ersten Mal. Menschen, die Angst vor Verlust und Veränderung haben, neigen dazu sich trotzdem an das zu klammern, was sie runter zieht. Dabei bräuchten sie einfach nur loslassen, um glücklich zu sein. So wie ich es getan habe. Glück hat nichts mit Erfolg zu tun, oder damit was dir täglich passiert. Es beginnt und endet in deinem Kopf.
"Wenn du glücklich sein willst, dann sei es." - Leo Tolstoi, 1900